Stellungnahme von ehemaligen Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beraterkreises der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung
In den letzten Tagen haben die Medien im In- und Ausland die Rücktritte von fünf Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beraterkreises der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung (SFVV) – darunter die unsrigen – aufgegriffen und kommentiert. (Mittlerweile ist ein weiterer Rücktritt eines ausländischen Beiratsmitglieds hinzugekommen.) Daraufhin hat in der Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ vom 3. Juli 2015 die Vorsitzende des Stiftungsrates, Frau Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), in einem Interview zu diesen Rücktritten Stellung genommen. Die Unterzeichneten, sämtlich ehemalige Mitglieder des Beraterkreises, haben die diesbezüglichen Worte der Stiftungsratsvorsitzenden mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Das gilt insbesondere für die Feststellung von Frau Grütters, der Beraterkreis sei „an der Auswahl“ des neuen Direktors der SFVV angemessen „beteiligt“ gewesen, weshalb sie es als „äußerst bitter“ bewerte „das einige jetzt Öl ins Feuer gießen“. Daran wird der Vorwurf der Illoyalität und Destruktivität geknüpft: „Hätten sie sich der Sache verschrieben“, so die CDU-Politikerin, „würden sie sich konstruktiv verhalten“. Dass sie womöglich selber bei der von Unions- und Vertriebenenvertretern dominierten Wahl eine „Parteibrille“ getragen haben könnte, suchte die Ministerin mit dem Hinweis zu dementieren, der unter ihrer Leitung Gewählte habe „als Direktor des Gerhart-Hauptmann-Hauses in Düsseldorf“ nicht nur administrative „Leitungserfahrung“, sondern sei auch „als Wissenschaftler (…) genauso qualifiziert wie andere Bewerber“.